Stadtmuseum bringt aktuelle Sonderausstellung über Social Media

Marschner-Porschestraße. Foto: Stadt Wolfsburg

Wolfsburg (pm). Die Museen sind geschlossen, das öffentliche Leben ist lahmgelegt. Mit der Reihe „Stadtgeschichte vom Sofa“ bringt das städtische M2K auf kreative Weise die aktuelle Sonderausstellung des Stadtmuseums „Diaschau. Wilhelm Marschners Wolfsburg-Fotos“ mit Aufnahmen aus den 50er bis 70er Jahren zu den Wolfsburgern. Das städtische Kulturinstitut veröffentlicht täglich ein Motiv aus der Ausstellung auf seinem Facebook-Account, ergänzt durch einen kurzen erläuternden Text und der Bitte, die eigenen Erinnerungen, Gedanken oder Erlebnisse in einem Kommentar mitzuteilen. Hierin unterscheidet sich die Vorgehensweise des M2K von denen anderer Museen, die oftmals nur die Sachinformation liefern, weniger aber nach persönlichen Erinnerungen fragen. Dabei sind die Motive ganz unterschiedlich. Sie reichen von Straßenszenen der Porschestraße oder der Westerstraße in Fallersleben über die Lebensmittelabteilung des Hertie-Kaufhauses bis hin zu Aufnahmen des Bootsverleihs am Schillerteich oder des Schützenfestes aus den 60ern.

Die Beiträge der ersten 6 Tage erreichten über 21.000 Personen und wurden, auch in verschiedenen Gruppen, insgesamt 140-mal kommentiert. Die Kommentare enthalten wichtige Hintergrundinformationen, wie zum Beispiel die komplette Nennung der Geschäfte an der Westerstraße in Fallersleben, die nach Prüfung durch die Museumsfachleute dann in die Bilddokumentation aufgenommen werden, aber auch sehr persönliche Erinnerungen:“ Bei Hertie habe ich damals meine allererste Weihnachtsdeko gekauft, und von meinem Ausbildungslohn die Weihnachtsgeschenke…ich war so stolz“ und auch Lob für die gelungene Idee.

„Wir sind selbst etwas überrascht, wie gut die Aktion angenommen wird. Museen sind ja immer auch Orte der Kommunikation. Im Stadtmuseum und dem Hoffmann-von –Fallersleben-Museum leben wir diesen Ansatz. Deshalb nutzen wir unseren Social-Media-Account, um weiterhin mit unseren Besuchern in Kontakt zu treten. Eine persönliche Kommunikation ist aktuell ja leider ausgeschlossen. Gleichzeitig haben viele Menschen aber notgedrungen mehr Zeit. Also kommunizieren wir virtuell mit den Wolfsburgern und bieten ihnen auch etwas Ablenkung von den vielen negativen Nachrichten dieser Tage“, erläutert Monika Kiekenap-Wilhelm, Leiterin des M2K.

Für das Hoffmann-von-Fallersleben-Museum arbeiten die Museumsfachleute an einem weiteren Social-Media-Format, das in nächster Zeit starten soll.