Vreden (aw). Die DUCKOMENTA ist Deutschlands erfolgreichste Tournee-Kunstausstellung, die bisher schon in über 30 Jahren an mehr als 60 Stationen im In- und Ausland zu sehen gewesen ist. Mit der Idee, hinter dem neu entstandenen „Enten-Kunstwerk“ auch immer das Original in den Fokus des Betrachters zu rücken, ist dieses Ausstellungskonzept unterhaltsam wie kunsthistorisch wertvoll zugleich. Am Donnerstag (25. April) wurde die besondere Schau nun im kult Westmünsterland in Vreden offiziell eröffnet. Dazu war die Künstlergruppe „interDucks“ vor Ort und erläuterte den rund 70 Gästen ihre Idee der Ausstellung. Bis zum 3. November ist die Sonderausstellung „DUCKOMENTA – Ent-liche Grenzgeschichten“ nun in dem kulturhistorischen Zentrum zu sehen.
Die Vielschichtigkeit der Themen, die sich mit der DUCKOMENTA erzählen lassen, war unter anderem auch der Reiz für das kult in Vreden, diese Schau ins Westmünsterland zu holen – in einer Zusammensetzung, die es so noch nicht gegeben hat. Beinahe 100 Exponate füllen nicht nur die Sonderausstellungsfläche, sondern „crashen“ zudem die Dauerausstellung und beweisen, dass die Enten durchaus etwas mit der regionalen Geschichte zu tun haben. „Kultur soll Spaß machen“, betonte kult-Leiterin Corinna Endlich in ihren einführenden Worten zur Eröffnung der neuen Sonderausstellung „DUCKOMENTA – Ent-liche Grenzgeschichten“ im kult. „Dieses Ausstellungsprojekt setzt auf Wiedererkennung, auf die Neugier des Besuchers und die Freude, Kunst und Kulturgeschichte in seiner Vielschichtigkeit über das Leitmotiv ‚Die Ente‘ zu entdecken.
Das Ausstellungsdesign hat das Museumsteam selbst entworfen und ist dabei Leitgedanken von Walter Gropius, Architekt und Gründer des Bauhauses, gefolgt: Bauhaus bringt Handwerk und Kunst zusammen. „Wir haben eine Tischtafel gezimmert, um die einzigartige Tischgarnitur ins rechte Licht zu rücken“, führt Endlich weiter aus, „denn diese Kannen, Teller und Vasen sind Kunst und keine Deko.“
Dass ein solches Ausstellungskonzept für das kult in Vreden eine besondere Anpassung benötigte, da waren sich alle Künstlerinnen und Künstler der Gruppe „interDucks“ einig: Begeistert berichteten die Fünf in einem Interview den Eröffnungsgästen von ihrer Arbeit und ihren Ideen. „Als wir von dem Jahresmotto ‚Aufbruch / 1920er-Jahre‘ des kult für 2019 erfuhren, war für uns schnell klar, dass wir besondere Stücke aus unserem ‚Baumaus-Archiv‘ zur Verfügung stellen werden“, erläuterte Anke Doepner die Zusammenarbeit mit dem kult. Mit den zahlreichen Porzellanobjekten und Grafiken wird das Bauhaus-Jubiläumsjahr gewürdigt.
Der Grundgedanke der DUCKOMENTA findet sich auch in der Schau im kult. Die knapp 100 Kunstobjekte führen die Besucherinnen und Besucher durch die Epochen der Kunstgeschichte, zeigen in Petersburger Hängung (enge Anordnung von Gemälden) Pracht und Vielfalt von der Renaissance bis zum Expressionismus, streuen Dada-Elemente mit ein und enden mit der „Ente im Film“.
„Wir sind kein Disney-Produkt, sondern führen über das Einsetzen des Entenmotivs in bekannte Werke eine Art Trivialkunst mit der Hochkultur zusammen“, führte der Erfinder dieser Kunstrichtung, Prof. Dr. Eckhart Bauer aus Berlin, aus. Dass dieser Ansatz gelingt , davon konnten sich die Gäste live bei der Enthüllung und Vorstellung eines extra für die „Ent-lichen Grenzgeschichten“ angefertigten Gemäldes überzeugen: Gemeinsam mit der Künstlergruppe stellte Corinna Endlich das Werk „Goethe in der römischen Campgna“ vor. Und anschaulich gab der Künstler Rüdiger Stanko Einblicke in seine Kunst. Er „verentete“ das ursprüngliche Original von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein aus dem Jahr 1787.
Mit einem Hinweis auf das abwechslungsreiche und für alle Alters- und Zielgruppen ausgerichtete Begleitprogramm endete die offizielle Eröffnung und die zahlreichen Gäste konnten in die vielen kleinen Entengeschichten der Ausstellung eintauchen.
Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.kult-westmuensterland.de.