Mitte der 1950er Jahre entstand in Großbritannien der radikale Architekturstil des „Brutalismus“. Er zeichnet sich durch Sichtbetonwände und freiliegende Baumaterialien wie Metall, Stein und Ziegel aus. Heute verschwindet er zunehmend aus dem Stadtbild, denn nach und nach werden die zumeist nicht denkmalgeschützten Gebäude abgerissen. Gleichzeitig formieren sich Anhängergruppen - auch im Internet. Darunter ist z.B. die Facebook-Gruppe „The Brutalism Appreciation Society“ (dt. Gesellschaft zur Wertschätzung des Brutalismus), die sich für den Erhalt der städtebaulichen Zeugnisse aus den 1950er/ 1960er Jahren einsetzt und weltweit heute über 50.000 Mitglieder hat.
Die von Inke Arns kuratierte Ausstellung Gesellschaft zur Wertschätzung des Brutalismus zeigt 21 internationale künstlerische Positionen, die sich mit dem brutalistischen Baustil der Nachkriegsmoderne auseinandersetzen, sowie eine Auswahl von Beiträgen aus der namensgebenden Facebook-Gruppe. Die 21 teilnehmenden KünstlerInnen kommen aus elf Ländern: Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kroatien, Österreich, Polen, der Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und den USA.
Neben künstlerischen Medien wie Skulpturen, Videos, Videoinstallationen, Klangkunst, Streetart und Fotografien wird es im Ausstellungsraum auch eine großflächige Graffitiarbeit des international bekannten Graffitikünstlers Pariser Darco FBI geben. Die Arbeit wurde vor Ort im HMKV entwickelt und ist bestimmendes Gestaltungselement der Ausstellung. Die HMKV-Ausstellung läuft parallel zur Documenta in Kassel und zu Skulptur Projekte Münster.
Gesellschaft zur Wertschätzung des Brutalismus
The Brutalism Appreciation Society
Dortmunder U, Ebene 3
08. April 2017 - 24. September 2017