Bildvortrag "Lost Places Silesia" in Dresden

Von André Winternitz

Lost Places - verlorene oder verlassene Orte - üben auf viele Menschen eine besondere Anziehungskraft aus. Verlassene Kirchen, Fabriken und ganze Siedlungen machen deutlich, was passiert, wenn sich Menschen aus Gebieten zurückziehen. Hier wirken Zeit und Natur frei für sich. Lost Places Fotografie ist mittlerweile zu einer Art Bewegung geworden: Die Morbidität verlassener Orte dient als Kunstobjekt und Projektionsfläche der Erinnerung.

240314Dies wird deutlich am Beispiel Schlesiens, wo die meisten Lost Places deutsche Vermächtnisse, wie evangelische Kirchen oder ehemalige Fabriken sind. Die europäische Vergangenheit wird hier gerade durch die sichtbaren Spuren des Verfalls lebendig.

Kai Kranich erklärt den Ansatz der Lost Places. Er ist leidenschaftlicher Hobby-Fotograf. Durch seine Bilder geraten vergessene Denkmäler wieder in den Blick der Aufmerksamkeit. Sie tragen so zur deutsch-polnischen Verständigung bei. Der Oberlausitzer nimmt uns mit seinen Fotografien mit auf eine Reise in Niederschlesiens Geschichte. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung ist Bestandteil der Reihe "Gesichter der Erinnerung".

Lost Places Silesia - Verlassene Orte in Schlesien
Dienstag, 8. April um 19:30
Brücke/Most-Stiftung
Reinhold-Becker-Straße 5, 01307 Dresden

Vorheriger ArtikelSüdfriedhof Leipzig
Nächster ArtikelAutoskulpturenpark Neandertal
André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.