Braunschweigs Unterwelt: Vom Mauergraben zum Bruchgraben

Mauergraben, Braunschweigs "Unterwelt". Foto: Wolfgang Ernst

Braunschweig (aw). In der Vortragsreihe Exponat des Monats berichtet Wolfgang Ernst am Sonntag, 13. Mai und am Donnerstag, 17. Mai, jeweils um 15 Uhr über „Braunschweigs Unterwelt – Vom Mauergraben zum Bruchgraben“ in der „Kleinen Dornse“ des Altstadtrathauses, Altstadtmarkt 7. Der Eintritt ist frei.

Exponat des Monats ist die Stadtkarte von 1400, die im Städtischen Museum im Altstadtrathaus ausgestellt ist. Sie zeigt einen Schutzgraben vor der Stadtmauer von Braunschweigs Altstadt. Neben der Schutzfunktion übernahm dieser Graben auch die Entwässerung des sumpfigen Bruchgebietes und bekam daher den Namen Bruchgraben. Er mündete bis 1879 unter der „Langen Brücke“ in den Münzgraben ein.

Dieser Graben existiert noch in der Gegenwart, kann aber im heutigen Stadtbild nicht mehr wahrgenommen werden. Er wurde in den Jahren 1874 bis 1880 kanalisiert und abgedeckt. Dabei wurden fünf seiner Teilabschnitte in Sandsteinabdeckungen und Mauerwerk mit Gewölbe ausgeführt.

Der unterirdische Graben mit einer Gesamtlänge von 334 Metern zweigt auf dem Friedrich-Wilhelm-Platz vom Burgmühlengraben ab und mündet am Anfang der Münzstraße in den Münzgraben ein. Heute leitet er das Oberflächenwasser der Friedrich-Wilhelm-Straße und der Bruchstraße ab. In seinem Vortrag geht Wolfgang Ernst detailliert auf die Entwicklung dieses ehemals offenen Okergrabens ein.