Nürnberg/Berlin (aw). Seit vergangenem Sonntag 08.07.) hat im DB Museum ein neuer Bereich der Dauerausstellung seine Pforten für die Öffentlichkeit geöffnet. Unter dem Titel „Im Deutschland der zwei Bahnen“ erwartet die Gäste die bundesweit größte Ausstellung zur deutsch-deutschen Verkehrsgeschichte nach 1945. Sie erzählt die Geschichte der Eisenbahn in Deutschland vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Fall der Mauer. Vier Jahrzehnte lang standen sich in Deutschland zwei unterschiedliche Gesellschaftssysteme gegenüber – ein Gegensatz, der auch die Entwicklung der beiden damaligen deutschen Staatsbahnen prägte.
Museumsdirektor Dr. Oliver Götze: „Unsere Ausstellung zeigt die Geschichte der Eisenbahn in Ost und West in einem ganz neuen Licht. Im Mittelpunkt stehen nicht die Unterschiede der beiden Staatsbahnen, sondern die Lösungen, die Bundesbahn und Reichsbahn auf ähnliche gesellschaftliche Herausforderungen fanden: Wie wurde jeweils auf die Konkurrenz der Straße, auf die Ölkrise, auf die Digitalisierung reagiert? In der neuen Ausstellung erfahren Sie es!“
Die Wiedereröffnung des modernisierten Ausstellungsbereichs ist ein neuer, weiterer Höhepunkt im Nürnberger Stammhaus. Hierfür wurde umfassend saniert und umgestaltet. Fast zwei Jahre lang arbeitete das Museumsteam daran. Auf 700 Quadratmetern kommen nun zahlreiche Objekte und Dokumente zum Einsatz, die bisher in Depots und Archiven in ganz Deutschland schlummerten. Dazu gehören etwa nie vorher gezeigte Modelle von Fahrzeugen der DDR-Reichsbahn, ein Architekturmodell eines Teils des Berliner Außenrings oder auch kuriose Exponate wie der Schellenbaum des Bundesbahn-Orchesters Wuppertal. Präsentiert werden die über 600 Dokumente und Objekte in einer wegweisenden Architektur.
Ausstellungsleiter Dr. Rainer Mertens: „Die transparenten Bauelemente, die kaum rechte Winkel aufweisen, schaffen ein völlig neues Raumgefühl.“ Die Besucher können sich auch an zahlreichen interaktiven Stationen spielerisch mit der deutsch-deutschen Bahngeschichte beschäftigen. So gilt es beispielsweise zu testen, ob das eigene Reaktionsvermögen für eine Einstellung in den Eisenbahnerdienst ausgereicht hätte. Mit der nun vollendeten Ausstellung „Im Deutschland der zwei Bahnen“ hat das Team des DB Museums erneut Pionierarbeit geleistet: Kein anderes Museum besitzt eine derartig umfangreiche Schau zur deutsch-deutschen Verkehrsgeschichte. Sie fügt sich nahtlos in die weltweit einmalige Ausstellung über 200 Jahre Eisenbahngeschichte ein.
Schienenlegenden aus West und Ost
Ein weiterer Höhepunkt folgt bereits Ende Juli 2018: Mit den wegweisenden Dieseltriebzügen „Trans Europ Express“ (VT 11.5) und „Vindobona“ (VT 18.16) werden ab 26.Juli 2018 erstmals zwei Legenden der Schiene gemeinsam auf dem Nürnberger Museumsgelände zu sehen sein. Beide Fernverkehrszüge waren maßgeblich für die Entwicklung des Schienenverkehrs der 1950er und 1960er Jahre in Ost und West.
Deutsche Bahn Stiftung und DB Museum
Anschluss sichern. Verbindungen schaffen. Weichen stellen: Die Deutsche Bahn Stiftung bündelt unter diesem Leitsatz das gemeinnützige Engagement des DB-Konzerns in Deutschland und knüpft damit an die Tradition der Hilfe und Verantwortung an, wie Eisenbahner sie seit jeher leben. Sie verbindet dabei Eisenbahngeschichte mit Weichenstellungen für die Zukunft. Sie betreibt das DB Museum, setzt sich für die Integration von Menschen am Rande der Gesellschaft ein und fördert ehrenamtliches Engagement.
Das im Jahr 1899 gegründete DB Museum ist das älteste Eisenbahnmuseum der Welt. Weit über 200.000 Besucher aus der ganzen Welt besuchen jedes Jahr das Stammhaus des DB Museums in Nürnberg und die beiden Außenstellen in Koblenz und in Halle/Saale. Unter dem Dach der Deutsche Bahn Stiftung hält es die deutsche Eisenbahngeschichte aller Epochen lebendig und macht sie von den Anfängen um 1800 bis in die Gegenwart für Besucher zugänglich.