Epische Filmkomödie "Der General" im Wertheimer Bahntunnel

Filmvorführung im Eisenbahntunnel - Der General. Foto: Veranstalter

Wertheim (aw). Anlässlich des Julibiläumswochenendes „150 Jahre Taubertalbahn“ wird die erste abendfüllende Action-Komödie der Filmgeschichte am Samstag, 5. Mai, im stillgelegten Wertheimer Bahntunnel aufgeführt. Beginn ist um 20 Uhr, der Tunnel befindet sich in der Mühlenstraße 35. Die drei Hauptdarsteller: der legendäre Komiker Buster Keaton, die Dampflock „Der General“ und Ralph Turnheim, der an diesem Abend live die Tonspur performen wird. Es gibt nur 100 Plätze, der Vorverkauf läuft bereits.

„Der General“ von 1926 steht für Buster Keatons Untergang. Und für dessen fulminante Wiederentdeckung. Bei seiner Premiere im Jahr 1927 waren Publikum und Kritiker enttäuscht bis entsetzt. Was sollte das für eine Komödie sein? Ist ein Bürgerkrieg etwa lustig? Der teuerste Film Keatons floppte phänomenal. Ein Vierteljahrhundert später sah die Öffentlichkeit mit anderen Augen auf das Werk. Statt Geschmacklosigkeiten fanden Zuschauer und Kritiker Finesse auf allen Ebenen: Story, Komik, Ausstattung, Film- und Kameratechnik vereinen sich auf höchstem Niveau zu Keatons Meisterwerk. Die "epische Komödie" gilt heute als einer der besten Filme seiner Ära.

Dieses Komödien-Monument zu vertonen zählte auch für Ralph Turnheim zu den epischsten Aufgaben. Es ist nicht nur der berühmteste, sondern auch der längste Film des "stillsten aller Stummfilmkomiker".

Inhalt des Films

1862, in den Südstaaten. Johnnie Gray hat zwei Leidenschaften: Seine Lokomotive, die "General", und seine Freundin, Annabelle Lee. Als der Bürgerkrieg ausbricht, wird es Johnnie zunächst verweigert, an die Front zu gehen. Bei der Armee befindet man, er könne als Lokführer nützlicher sein. Von Annabelle und ihrer Familie wird dies als Feigheit Johnnies interpretiert und sie brechen den Kontakt ab. Ein Jahr später sitzt Annabelle mit ihrem Vater in Johnnies Eisenbahn, als bei einem Zwischenstopp Nordstaatler den Zug entführen. Doch sie haben die Rechnung ohne den Lokführer gemacht, kein anderer als Johnnie höchstpersönlich. Bei dem Versuch, seine Lok und Annabelle zurückzuerobern, gerät er immer tiefer in Feindesland. Dabei stößt er auf die Angriffspläne des feindlichen Lagers. Diese Spionageleistung ermöglicht es ihm nicht nur, Annabelle und die "General" zu retten, sondern auch, einen Yankee-General gefangen zu nehmen. Bei seiner Rückkehr wird er als Held gefeiert und mit Liebe belohnt.

Buster Keaton sagte am Ende seines Lebens, dieser Film erfülle ihn mit mehr Stolz als jeder andere, weil er sich um größtmögliche historische Glaubwürdigkeit bemüht hatte. Tatsächlich dient der amerikanische Bürgerkrieg nicht als Hintergrund, sondern ist vollwertiger Teil der Handlung. Einzigartig improvisierte Gags und eine sparsam-schlichte, aber wirkungsvolle Regie, haben den Film zu einem zeitlosen Meisterwerk gemacht, das Keatons ästhetische Einstellung zur Komödie bestätigt: "Ein komischer Film muss genauso sorgfältig und genau zusammengesetzt werden wie die Zahnräder einer Uhr."

Der Film dauert ca. 80 Minuten, Karten gibt es online bei www.reservix.de und in der Buchhandlung Buchheim. Der Eintritt kostet 17 Euro.