Was verbindet die Großregion Saarland, Lothringen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz und Wallonien mit dem Ruhrgebiet? Kohle und Koks, Feuer und Stahl, die montanindustrielle Vergangenheit mit ihren Licht- und Schattenseiten. Für das Saarländische Filmbüro Grund genug, den ehrwürdigen Kohlekahn „Maria Helena“ vom 18. Juni bis zum 14. Juli 2015 entlang der alten Kohlerouten mit einem mobilen Filmfestival an Bord aufs Wasser zu schicken, um im Bauch und am Rande des Schiffes in bewegten Bildern zurück und nach vorne zu blicken. Kurzfilme, Spielfilme, Dokumentarfilme, Open-Air-Kino, Video- und Klanginstallationen stehen im Mittelpunkt. Lesungen, Vorträge, Diskussionen, performative und musikalische Interventionen bilden den Rahmen des rund 60 Veranstaltungen umfassenden Programms. Eine große Rolle spielen dabei der Bergbau und die Stahlindustrie – Themenbereiche wie Arbeiterproteste, Zwangsarbeit, Zechen und Fußball, Frauen in der Industrie, Underdogs, Strukturwandlung und Nachnutzung von Bergbauflächen werfen Schlaglichter auf 100 Jahre Montangeschichte. Im Fokus stehen die Menschen, die Kultur und die Landschaften, die durch Kohle und Stahl geprägt wurden.
Der Weg der Péniche „Maria Helena“ führt über Saar, Mosel, Rhein, Ruhr, Rhein-Herne-Kanal und Dortmund-Ems-Kanal, von Saarbrücken und Merzig über Sarreguemines und Thionville in Lothringen und Schengen in Luxemburg. Und dann, in einer zweiten Etappe, von Köln über Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen und Recklinghausen bis Dortmund. Jeweils zwei Tage macht die „Péniche“ auf ihrem Weg in den Pott vor Ort Station, um in jedem Hafen neue und außergewöhnliche Begegnungen zu ermöglichen – ob live oder auf der Leinwand. Zu den Höhepunkten der zweiten Etappe zählen neben der Präsentation historischer Filmdokumente und den Kinoabenden unter freiem Himmel vor eindrucksvoller Industriekulisse die szenische Lesung mit dem zukünftigen Dresdner „Tatort“-Kommissar Martin Brambach in Köln, die filmische Begegnung mit den Arbeiten von Bernd und Hilla Becher in Düsseldorf, das Konzert des Trio Sorrentino der Duisburger Philharmoniker in Duisburg, das Konzert mit dem Sängerbund GHH Gute Hoffnungs Hütte und den MAN Turbo-Voices in Oberhausen, das elektronische Flamenco-Konzert mit Michio in Recklinghausen sowie die Videoinstallationen zur Industriekultur in der Großregion von Michael Koob an allen Orten mit Abschluss in Dortmund.
„Feuer und Stahl“ ist eine Veranstaltungsreihe des Saarländischen Filmbüros e.V. in Kooperation mit dem Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes und Moselle Arts Vivants mit Unterstützung des EU-Programms „Interreg-IV A Großregion“, der Saarland Medien GmbH, der FilmFund Lux und weiterer Sponsoren sowie der RAG-Stiftung. Die privatrechtliche RAG-Stiftung wurde 2007 gegründet. Aufgabe der RAG-Stiftung ist es, ab 2019 die sogenannten Ewigkeitslasten des deutschen Steinkohlenbergbaus an Ruhr und Saar dauerhaft zu finanzieren. Außerdem fördert die RAG-Stiftung Projekte der Bildung, Wissenschaft und Kultur, die im Zusammenhang mit dem deutschen Steinkohlenbergbau stehen.
Das aktuelle Programm unter www.feuer-und-stahl.de/programm.html. Eintritt zu allen Veranstaltungen frei, außer wenn anders angegeben. Reservierung: tickets@feuer-und-stahl.de