Kassel (aw). „Vom Schützengraben in den Tanzsalon“ lautet der Titel einer Führung in der Sonderausstellung im Stadtmuseum mit Museumsführerin Ulrike Städler am Mittwoch, 6. Februar, ab 17 Uhr. Kurz hintereinander, fast gleichzeitig war das Leben geprägt durch extrem unterschiedliche Erlebnisse: In den Schützengräben durchlebten die Soldaten Dreck, Elend, Angst und die unmittelbare Nähe des Todes, aber auch Langeweile und Phasen der Untätigkeit. Nach Kriegsende zurückgekehrt in die Heimat, wurden sie mit Hunger und Armut konfrontiert, aber auch mit Tanzveranstaltungen, Platzkonzerten und anderen Vergnügungen. Allein in Kassel gab es im ersten Nachkriegsjahr 1919 fast 300 Tanz- und Musikveranstaltungen.
Wie verarbeiteten die Menschen diese sich tief eingrabenden Erfahrungen? Bei ihrer Führung durch die Sonderausstellung „1918. Zwischen Niederlage und Neubeginn“ geht Ulrike Städtler auf diese komplexe und schwierige Situation ein. Mit verschiedenen Bildern, Filmen und anhand eindrucksvoller Exponate wird dargestellt, wie zum Beispiel versucht wurde, Soldaten, die als Kriegsversehrte nach Hause kamen, in den Alltag zu integrieren, und wie die anderen Menschen damit umgingen.
Der Eintritt ins Museum beträgt vier Euro, ermäßigt drei Euro. Die Teilnahme an der Führung ist kostenfrei. Die Teilnehmerzahl bei der Führung ist begrenzt und eine verbindliche Anmeldung erforderlich unter 0561 787 4405.