Witten (lwl). Die Dampffördermaschine im LWL-Industriemuseum gilt als Meisterwerk der Technikgeschichte. Maschinen wie diese transportierten nicht nur viele Tonnen Steinkohle nach über Tage, auch die Pumpen zur Entwässerung der Gruben wurden von ihnen angetrieben. Am Sonntag (8.12.) setzt das LWL- Industriemuseum Zeche Nachtigall die gewaltigen Schwungräder der über 130 Jahre alten Fördermaschine in Bewegung. Um 14.30 Uhr lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zur offenen Schauvorführung dieses Herzstücks der Fördertechnik nach Witten ein.
Die Fördermaschine kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. Ursprünglich wurde sie 1887 für eine Baumwollspinnerei im münsterländischen Gronau gebaut. 1911 erfolgte der Umbau für den Einsatz als Abteuf-Fördermaschine auf der Zeche Jacobi in Oberhausen. Von 1921 bis 1973 diente sie als Fördermaschine am Schacht I auf Prosper Haniel, der letzten Steinkohlenzeche in Deutschland. Ende der 1980er-Jahre übernahm das LWL-Industriemuseum dieses Juwel. Nach der detailgetreuen Restaurierung durch die hauseigenen Werkstätten erstrahlt die historische Fördermaschine heute wieder in ihrem alten Glanz. Für die Besucher des LWL-Museums wird der Technik-Gigant jedoch nicht mehr mit Dampf angetrieben, sondern mittels eines Elektromotors in Bewegung gesetzt.
Die Vorführung ist im Museumseintritt enthalten (Erwachsene 3 Euro, Kinder und Jugendliche frei).
LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Nachtigallstr. 35, 58452 Witten