Die NDR-Dokumentation "Lost Places - Der geheimnisvolle Charme verlassener Orte" von Maik Vukan - im Rahmen des Senderformates "die nordstory" - berichtet über sogenannte Lost Places mit ihrem Reiz des Unbekannten, des Mysteriösen, Geheimnisvollen. Ihre Blütezeit ist längst vergangen. Die Gebäude oder Plätze haben ausgedient, sind nutzlos, wurden achtlos zurückgelassen. Überall in Deutschland sind noch solche Überbleibsel zu finden, mehr oder weniger gut versteckt auf zugewachsenen Grundstücken: ehemalige Krankenhäuser, Industrieruinen, aufgegebene Militärstützpunkte.
Größtenteils fristen sie ein trauriges Dasein, verfallen, geraten immer mehr in Vergessenheit. Doch die Szene derjenigen, die sich für solche Immobilien begeistern, wird immer größer. Abenteuerlustige Entdecker, geschichtsinteressierte "Urban Explorer", Fotografen. Sie alle schwärmen vom überwältigenden Charme der Lost Places.
Die nächste Operation steht unmittelbar bevor: Konspirativ stecken die Mitglieder der Gruppe Codename Lotte ihre Köpfe zusammen, studieren Kartenmaterial, werten Luftbilder aus, recherchieren im Internet historische Fakten. Ihr Ziel: ein riesiges, verlassenes Militärgelände direkt an der Schlei. Betreten strengstens verboten! An einem frühen Sonntagmorgen wollen sie in das Gelände eindringen, um die leer stehenden Gebäude zu erkunden. Das Risiko, beim Überwinden des Zaunes vom angrenzenden Wohngebiet aus beobachtet zu werden, ist groß. Im Morgengrauen muss alles ganz schnell gehen. Mit Tarnkleidung versuchen die jungen Leute, unentdeckt zu bleiben. Sie hoffen auf reiche Beute: spektakuläre Aufnahmen aus dem Inneren des verfallenen Bundeswehrstandortes.
Aufbruchstimmung auch im Hafen von Haseldorf an der Elbe. Es ist ein großer Tag für die Handwerker des Dorfes. Sie wollen mit einem Boot durch die Haseldorfer Binnenelbe hinaus fahren zum Hauptfahrwasser der Elbe. Dort, mitten im Naturschutzgebiet, liegt der alte Leuchtturm Juelssand. Vor Jahren bereits aufgegeben, fristet das markante Seezeichen inzwischen ein trauriges Dasein. Aufgrund des Schutzgebietes nicht mehr auf dem Landweg, sondern nur noch bei Hochwasser per Boot zu erreichen, will der Bund sich jetzt von dieser besonders einsam gelegenen Immobilie trennen. Nun ist der offizielle Besichtigungstermin für alle Kaufinteressenten. Die Haseldorfer Handwerker haben sich zusammengeschlossen, um mitzubieten. Sie wollen den Turm wieder herrichten und erhalten.
In aller Frühe sind Monika und Udo Paetow an diesem Sonnabend zu Hause in Aumühle im Herzogtum Lauenburg aufgebrochen. Ihr Ziel: die ehemaligen Heilstätten Beelitz in der Nähe von Potsdam. Bundesweit die Topadresse für alle, die sich für verlassene Orte interessieren. Bislang hatten es die beiden Hobbyfotografen hauptsächlich auf Landschaften und Tiere abgesehen. Verfallene Häuser mit großer Geschichte haben sie zwar schon immer gereizt, aber irgendwo über einen Zaun zu klettern und illegal ein Gelände zu entdecken, das hat sich das Ehepaar dann doch noch nicht getraut. So kam ihnen die geführte Fototour in Beelitz wie gerufen. Einen ganzen Tag lang in Begleitung von Guides das geheimnisvolle Krankenhausareal in den Wäldern Brandenburgs zu durchstreifen und dabei viel über die spannende Geschichte dieses Ortes zu erfahren? Besser geht es doch gar nicht für Lost-Places-Anfänger wie Monika und Udo Paetow.
Die Dokumentation wird am 16. Februar um 20.15 Uhr im NDR-Fernsehen ausgestrahlt.