Büdelsdorf (pm/aw). Das Kunstwerk Carlshütte im schleswig-holsteinischen Büdelsdorf hat seine Tore zur 23. NordArt auf dem Gelände der historischen Eisengießerei eröffnet. Arbeiten von 200 Künstler*innen aus aller Welt werden sich erneut zu einer der größten jährlichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa zusammenfinden.
Die NordArt 2022 öffnet noch bis zum 9. Oktober ihre Tore. Welche Verantwortung trägt die Kunst? Ist sie Mittlerin zwischen den Welten, quasi ein nonverbaler Diplomat? Oder spiegelt sie die Sehnsucht nach einer besseren Welt? Beides stimmt wohl, sagt der Chefkurator der NordArt, Wolfgang Gramm. Kunst sucht Antworten auf alles, was den Menschen bewegt und berührt, und die Menschen finden Antworten in der Kunst. Die imposante Kulisse von Eisengießerei, Wagenremise und weitläufigem Skulpturenpark schafft eine ganz eigene Atmosphäre, die nicht nur einen besonderen Blick auf die Kunst erlaubt, sondern auch die Kunstwerke miteinander und mit den Besuchern ins Gespräch bringt. Zu entdecken sind sowohl die nationalen Traditionen, Erfahrungen und Sehweisen als auch die vielen verschiedenen Wege, Zukunft zu bauen.
Länderfokus Polen. Unter dem Titel "Above Borders" / "Ponad granicami" haben sich für die NordArt zum ersten Mal in der Geschichte der polnischen zeitgenössischen Kunst erfolgreiche Künstlerinnen und Künstler zusammengetan, die nach 1945 innerhalb der polnischen Grenzen und in anderen europäischen Ländern sowie in den USA ihre Kunst geschaffen haben. 26 renommierte Namen repräsentieren die ältere sowie die jüngere Generation. Kurator des Polnischen Pavillons ist Prof. Jan Wiktor Sienkiewicz, Leiter für Kunstgeschichte an der Nikolaus-Kopernikus-Universität in Toruń und Mitglied des Programmrats des Nationalen Instituts für Polnisches Kulturerbe im Ausland, "Polonika" in Warschau. Der Polnische Pavillon auf der NordArt 2022 steht unter der Schirmherrschaft von Paweł Jaworski, Generalkonsul der Republik Polen in Hamburg.
Neue Highlights aus China. Die langjährigen Kontakte zur chinesischen Kunstszene haben es der NordArt wiederholt ermöglicht, bedeutende Künstler*innen aus China vorzustellen. Der erste Länderschwerpunkt der NordArt vor 10 Jahren widmete sich an zeitgenössische Kunst aus China. In Kooperation mit der Botschaft der Volksrepublik China in der Bundesrepublik Deutschland und anlässlich des 50-jährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Deutschland, steht die Kulturbrücke zur NordArt 2022 unter dem Titel "So Fern – So Nah". Für neue überraschende Momente sorgen viele auf der NordArt noch unbekannten Kunstschaffenden, aber auch für das Publikum bereits bekannte Namen.
Sonderprojekt Mongolei. Mongolische zeitgenössische Kunst, die schon 2015, 2016 und 2019 eine große Bühne auf der NordArt hatte, zeigt erneut mit einer Auswahl von 18 Künstler*innen, dass Tradition und Moderne zu einem ganz eigenen Stil zusammenwachsen können. Kuratorinnen der Sonderausstellung "Zwischenräume" sind OYUNTUYA Oyunjargal und SOLONGO Tseekhuu. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit der Botschaft der Mongolei in der Bundesrepublik Deutschland. Die Ausstellung ist in der ACO Wagenremise zu sehen.
Zu den Highlights 2022 gehören sicherlich auch die neuen großformatigen Gemälde von usbeckischen Künstler Timur D’Vatz, der 2021 den NordArt-Preis erhielt und als Teil des Sonderprojekts aus Zentralasien große Aufmerksamkeit auf sich zog. Viele Publikumspreisträger*innen der NordArt sind ebenso mit neuen Arbeiten zu sehen. Eine Liste aller teilnehmenden Künstler*innen der NordArt 2022 finden Sie unter www.nordart.de/die-kuenstler
Das Kunstwerk Carlshütte ist eine Non-Profit-Kulturinitiative der international tätigen ACO Gruppe und der Städte Büdelsdorf und Rendsburg und ein besonderer Ort für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Kulturveranstaltungen. Das Herzstück ist die seit 1999 jährlich in den Sommermonaten stattfindende NordArt.
Neben den Gießereihallen mit ihren 22.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche gehören dazu der 80.000 Quadratmeter große Skulpturenpark und die charmante ACO Wagenremise. Jedes Jahr bewerben sich rund 3000 Künstler*innen aus der ganzen Welt um die Teilnahme an diesem spektakulären Projekt. Die NordArt lebt von den unterschiedlichen Perspektiven einzelner Kulturen, macht aber auch deutlich, dass Ost und West, Süd und Nord viele gemeinsame Hoffnungen und Träume haben. Um die Einblicke zu vertiefen, widmet die NordArt jedes Jahr einem anderen Land einen eigenen Pavillon und präsentiert Sonderprojekte, kooperiert mit Botschaften, Kulturinstitutionen und Kuratoren aus verschiedenen Ländern.
Kuratoren der NordArt sind Wolfgang Gramm und Inga Aru. Gastgeber und Hauptsponsor im Kunstwerks Carlshütte ist das Unternehmerehepaar Hans-Julius und Johanna Ahlmann.
NordArt 2022: 4. Juni – 9. Oktober
Öffnungszeiten: Di–So 11–19 Uhr, montags geschlossen
Adresse: Vorwerksallee, 24782 Büdelsdorf
Kontakt: 04331-354 695
info@kunstwerk-carlshuette.de