Von André Winternitz
Die Fotografien des Künstlers aus Worpswede handeln von verlassenen und verstrahlten Lebensräumen (Tschernobyl-Sperrzonen) in der Ukraine und Weißrussland. Dort fotografierte er verlassene Dörfer und Städte, die durch radioaktiv verseuchten Niederschlag auf Dauer unbewohnbar geworden sind. Es sind stille Bilder, die Rüdiger Lubricht in Tschernobyl und den umliegenden Dörfern und Städten gefunden hat. Leere, stille Orte, verlassene Wohnviertel, einsame Landschaften. Die Bilder erinnern an den 26. April 1986. Auch wenn das Unglück schon 28 Jahre zurückliegt, ist es immer gegenwärtig, die Fotos sprechen für sich.
Seit 2003 arbeitet Rüdiger Lubricht an seinem Langzeitprojekt "Tschernobyl". Immer wieder kehrt er nach Tschernobyl und in die angrenzenden Regionen in Russland und der Ukraine zurück. Bei seinen zahlreichen Reisen durch Weißrussland hat der Fotograf mit vielen Menschen gesprochen, die nach Jahren in die Geisterstadt zurückgekehrt sind, aber auch mit Feuerwehrleuten und Ärzten.
Seine Ausstellung "Verlorene Orte" präsentiert der Worpsweder Fotograf in der Villa Ichon am Goetheplatz 4 in Bremen. Diese wird am Donnerstag, 10. April, um 19.30 Uhr eröffnet. Sie dauert bis zum 24. Mai. Zur Eröffnung spricht Dr. Arie Hartog, Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses.
Die Arbeiten des Künstlers reflektieren dokumentarisch die von Menschen zerstörte Natur und die daraus resultierenden Folgen. Rüdiger Lubricht wurde 1947 in Bremen geboren. Er lebt und arbeitet als freischaffender Fotograf in Worpswede. Von 2001 bis 2002 war er Gastprofessor an der Hochschule für Künste Bremen sowie 2008 Lehrbeauftragter an der Kunstakademie Münster. Mehr Informationen zum Künstler unter www.fotodesign-lubricht.de
Ausstellung "Verlorene Orte"
11.04.2014 bis 24.05.2014
Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-13 Uhr & Mo-Fr 16-20 Uhr
Vernissage: 10.04.2014 um 19:30 Uhr
Begrüßung: Lothar Bührmann, künstlerischer Leiter der Villa Ichon
Einführung: Dr. Arie Hartog, Direktor Gerhard Marcks-Haus