Kein Ort im Ruhrgebiet ist so mit der Geschichte des Ruhrgebiets und seinen Menschen verbunden wie die Trinkhalle. Trinkhallen verzeichnen noch heute einen wahren Kultstatus und gelten als Ikone der regionalen Identität. Etwa 15.000 "Dörfplätze der Großstadt" - so werden Trinkhallen im Volksmund auch genannt - gibt es im Ruhrgebiet. Ursprünglich wurden diese kleinen Büdchen eröffnet um Mineralwasser an Arbeiter auszugeben, um diese vom Alkoholkonsum abzubringen. Heute könnte man sagen, es ist genau andersherum. Tatsächlich aber bieten die Trinkhallen ein breites Sortiment, weit über Getränke hinaus. Darüber hinaus findet jeder Kunde meistens ein offenes Ohr beim Betreiber, kann über Sorgen und Ängste, Freude und Leid und so manche Neuigkeiten tratschen.
Zunehmend bekommen die Trinkhallen, die meistens um Mitternacht Sperrstunde haben, Konkurrenz von den Tankstellenshops. 150 Jahre nach dem Entstehen der ersten Trinkhallen im Ruhrgebiet soll daher dieser Kiosk-Kultur durch das Jahr der Trinkhalle ein Zeichen gesetzt werden. Am 20. August 2016 wird der Mythos Bude in der Metropole Ruhr einen ganzen Tag lang völlig unkonventionell inszeniert und zelebriert. Die Ruhr Tourismus GmbH organisiert zum ersten Mal den Tag der Trinkhallen, bei dem außergewöhnliche Konzerte und spannende Lesungen in 50 Buden verteilt über die gesamte Region veranstaltet werden. Auch Kabarett, Theater, Tanz und Poetry Slam sollen die Besucher der Trinkhallen unterhalten.
Die Auftritte werden in den Trinkhallen kostenlos angeboten, es soll die direkte kulturelle Begegnung und der persönliche Austausch zwischen den Künstlern und den Gästen an einem alltäglichen Ort wie dem Büdchen an der Ecke ermöglicht werden. Die Ruhr Tourismus GmbH lädt gemeinsam mit dem Regionalverband Ruhr und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen im August 2016 zum „1. Tag der Trinkhallen“ ins Ruhrgebiet ein.
Mehr Informationen unter www.ruhr-tourismus.de/Jahr-der-Trinkhalle. Hier finden Sie auch alle teilnehmenden Trinkhallen und das Rahmenprogramm.