Lage (pm/aw). Am Sonntag (18.6.) ab 11 Uhr führt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das alte Handwerk der Ziegler vor: Das LWL-Museum Ziegelei Lage zeigt, wie Ziegel früher in Handarbeit hergestellt wurden.
Die aufwendige Prozedur erfordert viel Fingerspitzengefühl. Zunächst transportieren die Ziegler den Lehm in die Maukegrube. Mit Wasser und Sand vermischt, erhält er dort die richtige Konsistenz. Lehmmacher mischten die Masse mit den Füssen - eine ermüdende Knochenarbeit, die die Haut spröde und rissig werden ließ. Der Einsatz des Pferdegöpels war eine große Erleichterung. Nun zog ein Pferd eine Karre durch den Lehm, bis das Material geschmeidig genug war, um in Holz- oder Metallformen geschlagen zu werden. Die so entstandenen Ziegelrohlinge trockneten mehrere Wochen an der Luft, bevor sie im Feldbrandofen zum fertigen Ziegel gebrannt werden konnten. Während des bis zu sechs Wochen dauernden Brandes musste der Ziegler den Ofen rund um die Uhr überwachen.
Besucher*innen können die vorindustriellen Ziegelproduktion selbst ausprobieren und hautnah miterleben, wie mühevoll und schweißtreibend der Weg vom Ton zum Ziegel war, bevor Maschinen die körperlich anstrengendsten Arbeiten übernahmen. "All diese Arbeitsschritte fanden unter freiem Himmel statt", erklärt Museumsleiter Willi Kulke und hofft auf gutes Wetter am Veranstaltungstag.