Touristen erleichtern sich in Inka-Ruine Machu Picchu

Machu Picchu. Foto: Pavel Špindler/CC BY 3.0

Cusco (aw). Fünf Touristen aus Frankreich, Chile, Brasilien und Argentinien sollen sich illegal Zutritt zur Inka-Ruine Machu Picchu verschafft, einen Stein aus einer Mauer gebrochen und ihre Notdurft verrichtet haben. Aus diesem Grund werden die fünf Touristen nun ausgewiesen. Der Haupttäter, ein 28-jähriger Argentinier, bleibe vorerst in Peru in Haft, teilte die Polizei mit. Man wirft dem Mann Beschädigung von kulturellem Erbe vor. Die UNESCO nahm Machu Picchu 1983 in die Liste des Weltkulturerbes auf. Machu Picchu ist eine der größten Touristenattraktionen in Südamerika. 2017 besuchten über 1.411.000 Personen die Sehenswürdigkeit, dies entspricht einem täglichen Durchschnitt von knapp 3.900 Personen.

2011 begannen die mehrtägigen Feierlichkeiten der Wiederentdeckung von Machu Picchu vor 100 Jahren. Durch diese Feierlichkeiten rückte die Inkastadt besonders in den Fokus der weltweiten Medien und traf dabei nicht nur auf positive Resonanz. Durch die steigende Anzahl von Touristen ist das Gebiet gefährdet, sodass die UNESCO dazu aufgerufen hat, nicht noch mehr Menschen täglich zuzulassen. Zwar profitieren die Hotel- sowie Gastronomiebranchen stark vom Tourismus, doch es wird kritisiert, dass dies nicht auf die anwohnende Bevölkerung zutreffe. Die Menschenrechtsorganisation Survival International kritisierte zudem, dass zwar die indigene Vergangenheit gefeiert, die Zukunft der im Land lebenden indigenen Bevölkerung aber riskiert werde.

Die UNESCO wehrt sich auch vehement gegen den geplanten Bau einer Seilbahn von Aguas Calientes hinauf nach Machu Picchu. Deren Fertigstellung würde den Touristenstrom weiter ansteigen lassen und außerdem die Erdrutschgefahr erhöhen.