Halle/Saale (aw). 2013 sorgte ein Hochwasser für einen Totalschaden im ehemaligen, 1976 bis 1978 erbauten Planetarium "Sigmund Jähn" auf der Peißnitzinsel in Halle (Saale). Seitdem ist das Gebäude mit Holzplatten verschlossen, Graffitis zieren das Ensemble (wir berichteten). Die Substanz ist in einem erbärmlichen Zustand. Das Schicksal des denkmalgeschützten Gebäudes ist nun besiegelt, der Abbruchbagger kann anrücken. Vorrausetzung dafür ist aber, das ein Ersatzneubau im Gasometer auf dem Holzplatz errichtet wird. Genau dies wollte die Stadt sowieso. Das Landesverwaltungsamt bewilligte das benötigte Geld für den Neubau und gab nun 14,2 Millionen Euro aus dem Fluthilfefonds frei. Ursprünglich wurden neun Millionen Euro angegeben, die benötigt würden. Diese Differenz wird mit neuen Bearbeitungsständen und Erkenntnissen begründet.
Plötzlich soll alles ganz schnell gehen. Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) will den Baubeschluss bereits im September durch den Stadtrat bringen, dann könnten die Arbeiten im Gasometer bereits Mitte nächsten Jahres beginnen. Zwei Jahre kalkuliert man für diese Arbeiten ein, rechnet mit der Eröffnung 2019. Dann sollen 120 Besucher im Planetarium Platz finden. Die Abbruchkosten werden mit etwa 140.000 Euro beziffert, das Geld dafür stammt ebenfalls aus dem Fluthilfefonds. Gegen einen Abbruch hatte sich die Denkmalinitiative Schalendom gestemmt, die anregte, das alte Gebäude als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum zu nutzen. Da die Stadt jedoch nur Geld bekommt, wenn das Alte abgerissen und das Neue gebaut wird, werden diese Pläne wohl vermutlich bevorzugt.