Foto (privat), v. l.: Jürgen Wilms (Eigentümer des Flughafens Leipzig-Mockau und Geschäftsführer der Messeblick Leipzig GmbH), Susan Richter-Westermann (Pressesprecherin) und urbEXPO-Veranstalter Olaf Rauch.
Neues Jahr, neue Ziele. Nach drei erfolgreichen Veranstaltungen der Ausstellungsreihe urbEXPO in Bochum zieht es die Fotografieausstellung zu den Themen "Lost Places" und "Ästhetik des Verfalls" in die Ferne. Vom 1. bis 10. Mai 2015 wird die urbEXPO 2015 zum ersten Mal in der Messestadt Leipzig unter dem Titel "RETROSPEKTIVA I" stattfinden. Gemäß dem Titel werden ausgewählte, ehemalige Aussteller neben ihren Arbeiten von der urbEXPO 2012 bis 2014 neue Werke präsentieren. Hinzu kommen Fotografen, die bislang noch nicht im Rahmen der urbEXPO vertreten waren.
Die urbEXPO 2015 in Leipzig findet im Abfertigungsgebäude des Flughafens Mockau statt, der über die perfekte Atmosphäre als Veranstaltungsort einer urbEXPO verfügt. "Wir haben uns neben dem Sowjetischen Pavillon einige Objekte im Stadtgebiet angeschaut und fanden das ehemalige Abfertigungsgebäude perfekt in unser Konzept passend", sagt Veranstalter Olaf Rauch. Und tatsächlich ist dieser Ort nicht nur von den Gegebenheiten treffend, sondern auch für die Logistik, die Aussteller und für Besucher die außerhalb von Leipzig anreisen, mehr als günstig gelegen. In den kommenden Wochen werden entsprechende Banner an der Straße "Am alten Flughafen" aufgehängt, die die Ausstellung wirksam ankündigen sollen.
Interessierte Fotografen können sich noch bis einschließlich 15. Februar 2015 online über die Website um die Teilnahme bewerben. Dort sind auch die aktuellen Teilnahmebedingungen aufgeführt und alle Informationen rund um das Konzept der urbEXPO zu finden. Die urbEXPO ist laut dem Goethe-Institut inzwischen eine der größten und bedeutendsten europäischen Fotografieausstellungen, die sich regelmäßig ausschließlich mit den Themen Lost Places und Ästhetik des Verfalls beschäftigt.
Weitere Informationen unter www.urbexpo.eu/bewerbungen
Flughafen Leipzig-Mockau
Nach der Gründung der DDR verfügte 1950 die Sowjetische Kontrollkommission (SKK) die Übergabe des Flughafens Mockau an die DDR-Behörden. 1951 wurde der Messeflugverkehr offiziell wieder aufgenommen. Seit 1952 gab es erste Flugsportaktivitäten in Mockau. Die FDJ errichtete eine Segelfliegerstation, der später eine Segelflughalle folgte. Pläne von 1954, Erweiterungen durchzuführen, scheiterten. Zur Frühjahrsmesse 1956 nahm die Deutsche Lufthansa der DDR auf der Strecke Leipzig–Berlin-Schönefeld den Messesonderverkehr auf. Nach zahleichen Ansiedelungen, Umnutzungen und Neubauten auf dem Gelände, einer Weltmeisterschaft im Fallschirmspringen 1966, der Nutzung als Agrarflugstützpunkt, startete das letzte Linienflugzeug in Mockau am 6. März 1972. 1991 wurde der Betrieb ganz eingestellt. Die Grundstücke wurden für Ansiedlungen von Industrie und Gewerbe zur Verfügung gestellt. Dann kam der Dornröschenschlaf.
Kurz nach dem 100-jährigen Bestehen “küsste” Jürgen Wilms von der Messeblick-Leipzig GmbH das alte Gelände samt Empfangsgebäude (Denkmal-ID 09260917) wach, möchte rund 15 Millionen Euro für die denkmalgerechte Sanierung des markanten Flughafengebäudes, des Fliegerheims und für den Neubau eines 4-Sterne-Hotels mit mehr als 200 Zimmern investieren. Ein echtes Mammutprojekt, das ursprünglich bereits Ende 2014 zu großen Teilen abgeschlossen sein sollte, doch man ist noch immer auf der Suche nach einem Pächter oder Betreiber bei Fertigstellung. Dann sollen hier Messegäste und Touristen das Flair eines historischen Geländes in neuem Glanz genießen und vor allem erleben können. Ob nach einem anstrengenden Messetag, Sightseeing oder Kongressmarathon findet der Gast dann hier eine harmonische Mischung aus Erholung, Wellness und Gastronomie – alles in unmittelbarer Nähe zum Flughafen, Messegelände und den Autobahnen.